MKL1888:Diogo Bernardes

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Diogo Bernardes“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 992
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Diogo Bernardes. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 992. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Diogo_Bernardes (Version vom 22.05.2023)

[992] Diogo Bernardes, portug. Dichter, vor 1540 zu Ponte da Lima geboren, von adliger Herkunft, lebte meist auf dem Land, schloß sich als Dichter der eben aufgekommenen „neuen Schule“ Sâ e Mirandas an, welche die poetischen Formen der Italiener in Portugal einführte, und besang namentlich die Reize seiner ländlichen Heimat in schlichten und innigen Hirtengedichten und Elegien. 1576 begleitete er den Gesandten des Königs Sebastian, Pedro de Alcaçova Carneiro, nach Madrid; zwei Jahre später nahm er an dem unglücklichen Feldzug in Afrika teil, wo er in der Schlacht bei Alkazar in Gefangenschaft geriet. Nach seiner Heimkehr erhielt er von Philipp II. ein kleines Hofamt, das er bis zu seinem Tod 1605 verwaltete. Eine Sammlung seiner Eklogen und Episteln erschien unter dem Titel: „O Lima“ (Lissab. 1596, 3 Bde., u. öfter; zuletzt 1820). Ferner hat man von ihm: „Flores de Lima“ (Lissab. 1597 u. öfter) und „Varias rimas ao bom Jesus“ (das. 1594 u. öfter, zuletzt 1770). – Sein Bruder Agostinho Bernardes Pimenta, mehr bekannt unter seinem Klosternamen Frei Agostinho de Cruz (1540–1619), hat sich gleichfalls als Lyriker Ruf erworben.