Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Didaskalĭa“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 945
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Didaskalĭa. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 945. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Didaskal%C4%ADa (Version vom 20.05.2024)

[945] Didaskalĭa (griech.), Belehrung, Unterweisung, Unterricht, besonders die Unterweisung und Anleitung, welche die dramatischen Dichter Athens den zur Aufführung ihrer Stücke bestimmten Personen rücksichtlich des Vortrags etc. erteilten. Auch die Aufführung und das Stück selbst nannte man D.; namentlich aber hießen so die Verzeichnisse der aufgeführten Dramen mit Angabe ihrer Verfasser, der Zeit und des Erfolgs, mit dem sie aufgeführt wurden. Diese in Athen auf Steintafeln (von denen noch einzelne Fragmente erhalten sind) öffentlich aufgestellten Verzeichnisse wurden später abschriftlich in besondern Schriften gesammelt und wahrscheinlich vom Sammler mit eignen Bemerkungen und Erläuterungen über die verzeichneten Stücke begleitet. Schriften dieser Art gab es von Aristoteles, Dikäarchos, Kallimachos, Eratosthenes u. a.; sie wurden noch von spätern Grammatikern und Scholiasten bei ihren Kommentaren und Inhaltsangaben der alten Stücke benutzt, doch hat sich keine davon erhalten. Auch bei den Römern gab es ähnliche didaskalische Schriften, z. B. von Attius, Varro etc., die aber ebenfalls verloren sind.