MKL1888:Deutsche Reiter

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Deutsche Reiter“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 774775
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Deutsche Reiter. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 774–775. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Deutsche_Reiter (Version vom 13.03.2023)

[774] Deutsche Reiter, eine während des Schmalkaldischen Kriegs entstandene Truppe, ein Mittelding zwischen Kürassieren und Arkebusieren (Karabiniers). Weil [775] sie leichtere, geringere Pferde ritten als Lanciers und Kyrisser, wurden sie auch Ringerpferde genannt. Sie trugen offene Eisenhüte, Brustharnisch (corselet) oder nur Lederkoller mit Halsberge. Das Eisenzeug lackierten sie (daher schwarze Reiter). Ihre Waffen waren Schwert und Faustrohr (Pistol). Ihre Kampfart hieß Naterweistumlen (Tummeln nach Natternart), Karakolieren oder Harcelieren, d. h. sie trabten nahe an den Feind, das vorderste Glied feuerte seine Rohre ab und zog sich dann schnell hinter den Haufen zurück; erst wenn das Feuer gewirkt hatte, griffen sie mit dem Schwert an. Den Hauptschauplatz ihrer Thätigkeit fand diese Reiterart in Frankreich (reîtres) während der Hugenottenkriege und in den Niederlanden, die schwergepanzerte Lanciers überhaupt nicht aufstellen konnten.