Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „De Boni“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 595
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De Boni. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 595. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:De_Boni (Version vom 08.06.2021)

[595] De Boni, Filippo, ital. Schriftsteller, geboren um 1820 zu Feltre im Venezianischen als Sohn armer Eltern, mußte frühzeitig das geistliche Kleid anlegen, verließ aber bald den Priesterstand wieder und trat als Hauslehrer in eine adlige Familie zu Venedig, von wo er sich nach Florenz begab. 1846 zur Flucht genötigt, ließ er sich in Lausanne nieder, wo er seine bekannten republikanischen Flugblätter „Così la penso“ herausgab. Während der Revolution von 1848 finden wir ihn in Mailand als Redakteur der von Mazzini gegründeten „Italia del Popolo“ thätig. Nach dem Wiedereinzug der Österreicher ging er nach Toscana, sodann nach Rom, wo ihn die dortige Republik zum Gesandten in der Schweiz ernannte. Der Sturz der Republik in Rom verhinderte seine Rückkehr ins Vaterland. Er nahm teil an der bekannten „Tipografia elvetica“ in Capolago und hielt sich dann in Zürich auf, wo er kärglich von den Berichten über europäische Verhältnisse lebte, welche er für die „Tribuna“ in Buenos Ayres schrieb. 1859 endlich ins Vaterland zurückgekehrt, trat er 1860 ins Parlament, wo er stets der Linken angehörte und keine Gelegenheit vorübergehen ließ, um gegen das Papsttum zu kämpfen. Er starb 7. Nov. 1870 in Florenz. Seine Hauptschriften sind folgende: „Gli Eccelini e gli Estensi. Storia del secolo XIII“ (Vened. 1841, 3 Bde.); „Voci dell’ anima“ (Lausanne 1846); „Sull’ arte e sugl’ artisti italiani“ (Flor. 1844); „Domenico Veneziano e Andrea del Castagno“, Drama (Turin 1851); „La chiesa romana e l’Italia“ (Mail. 1863); „L’inquisizione e i Calabro-Valdesi“ (das. 1864); „Ragione e dogma“ (Siena 1866); „Dell’ incredulità degl’ Italiani nel medio evo“ (Mail. 1868).