Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Daub“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 574
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Daub. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 574. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Daub (Version vom 01.08.2022)

[574] Daub, Karl, spekulativer Theolog, geb. 1765 zu Kassel, ward 1791 in Marburg akademischer Dozent. Im J. 1794 folgte er einem Ruf als Lehrer der Philosophie nach Hanau, 1795 als ordentlicher Professor der Theologie nach Heidelberg, wo er 1836 starb. Sein „Lehrbuch der Katechetik“ (Heidelb. 1801) steht noch auf dem Standpunkt des Kantschen Kritizismus; dagegen entstanden unter dem Einfluß der Schellingschen Identitätsphilosophie die „Theologumena“ (das. 1806) nebst der „Einleitung in das Studium der Dogmatik“ (1810). Das mystische Element trat hervor in der Schrift „Judas Ischariot, oder Betrachtungen über das Böse im Verhältnis zum Guten“ (Heidelb. 1816–18, 2 Tle.), ward aber verdrängt durch den Einfluß Hegels in der Schrift „Die dogmatische Theologie jetziger Zeit oder die Selbstsucht in der Wissenschaft des Glaubens“ (das. 1833). Nach seinem Tod erschien von Marheineke und Dittenberger eine Sammlung seiner „Theologischen und philosophischen Vorlesungen“ (Berl. 1838–44, 7 Bde.). Vgl. Rosenkranz, Erinnerungen an K. D. (Berl. 1837); D. F. Strauß, Charakteristiken und Kritiken (2. Aufl., Leipz. 1844).