Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Dünewald“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 215
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Dünewald. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 215. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:D%C3%BCnewald (Version vom 09.02.2023)

[215] Dünewald, Johann Heinrich, Graf von, kaiserlicher Generalfeldmarschall, geboren um 1620 zu Dünewald im Bergischen, wonach er sich später nannte, focht im Reichskontingent in Ungarn, trat hier in kaiserliche Dienste, zeichnete sich in der Türkenschlacht an der Raab (1664) aus, wurde Generalmajor, erhielt 1670 das Kommando über ein Kürassierregiment, zeichnete sich 1674 bei Ensisheim aus, geriet bei Mülhausen in kurze französische Gefangenschaft, half sodann unter Montecuccoli die Franzosen bei Saßbach schlagen und wurde dafür 1675 vom Kaiser in den Grafenstand erhoben. Zum Feldmarschallleutnant ernannt, befand er sich 1683 bei dem Entsatz von Wien, vernichtete 1684 bei Backan ein ihm weit überlegenes türkisches Heer, half 1685 zum Sieg bei Gran wesentlich mit und schlug 14. Aug. 1686 das türkische Heer, welches den Entsatz von Ofen bewerkstelligen sollte. Nach der Schlacht bei Mohács (1687) mit 10,000 Mann zurückgelassen, um das Land zwischen der Donau und Drau zu beschützen, ergriff er die Offensive und eroberte bis zum 25. Okt. 1687 ganz Slawonien. Im Feldzug von 1688 deckte er als Generalfeldmarschall namentlich die Belagerung von Belgrad. Im folgenden Jahr entsetzte er das von den Franzosen hart bedrängte Heidelberg. Im J. 1691 nochmals gegen die Türken in Ungarn gesendet, soll er in der Schlacht bei Salankemen anfangs aus Verdruß, unter dem jüngern Markgrafen Ludwig von Baden kämpfen zu müssen, die Bewegung des von ihm befehligten linken Flügels zu hemmen gesucht haben, entschied aber sodann noch den Sieg. Vor ein Kriegsgericht beschieden, starb er auf der Reise nach Wien 31. Aug. 1691 in Essek.