MKL1888:Dändliker
[205] ✽ Dändliker, Karl, schweizer. Historiker, geb. 6. Mai 1849 zu Rorbas im Kanton Zürich, studierte vornehmlich Geschichtswissenschaften in Zürich unter Büdinger und v. Wyß und in München unter Giesebrecht, promovierte in Zürich mit einer Untersuchung über „Die drei letzten Bücher Herodians“ (in Büdingers „Untersuchungen zur römischen Kaisergeschichte“, Bd. 3, Leipz. 1870), wurde 1872 Geschichtslehrer am Züricher Lehrerseminar in Küßnacht, habilitierte sich 1875 als Privatdozent der Schweizergeschichte am eidgenössischen Polytechnikum und an der Hochschule Zürich und wurde 1883 zum außerordentlichen Professor daselbst ernannt. Er schrieb: „Lehrbuch der Geschichte des Schweizervolkes“ (Zürich 1875); „Ursachen und Vorspiel der Burgunderkriege“ (das. 1876); „Hans Waldmanns Jugendzeit und Privatleben“ (das. 1878); „Bausteine zur politischen Geschichte Hans Waldmanns“ („Jahrbuch für schweizerische Geschichte“, Bd. 5, das. 1880); „Die Eidgenossen und die Grafen von Toggenburg“ (ebenda, Bd. 8, 1883); „Der Ustertag und die politische Bewegung der 30er Jahre im Kanton Zürich“ (das. 1881); „Geschichte der Schweiz mit besonderer Rücksicht auf die Entwickelung des Verfassungs- und Kulturlebens“ (das. 1884 bis 1888, 3 Bde.); „Kleine Geschichte der Schweiz“ (das. 1889); „Hans Waldmann und die Züricher Revolution von 1489“ (das. 1889). Außerdem gab er mit J. J. Müller ein „Lehrbuch der allgemeinen Geschichte“ (2. Aufl., Zürich 1878) heraus.