Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Dämōnisch“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 444
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Dämōnisch. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 444. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:D%C3%A4m%C5%8Dnisch (Version vom 20.11.2022)

[444] Dämōnisch wird im modernen Sprachgebrauch jeder geistige Einfluß genannt, welcher dem Menschen als eine unentrinnbare Macht entgegentritt und ihm hierdurch verhängnisvoll wird oder doch zu werden droht. D. können ihm daher auch die Fügungen der äußern Geschicke erscheinen, insofern sich in ihnen ein innerer, geistiger Zusammenhang offenbart, nicht minder der geistige Einfluß, welcher von der bloßen persönlichen Erscheinung oder von den Willensäußerungen eines Menschen ausgeht, sowie endlich die Triebe, Begierden, Leidenschaften des eignen Herzens und Geistes (Dämonie eines Blicks, der Leidenschaft, des Geistes etc.). In der Kunst ist der Schein des Dämonischen besonders in der Tragödie („Richard III.“, „Lady Macbeth“) wirksam verwendet worden. Vgl. Dämon.