Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Cytineen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 390
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Cytineen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 390. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Cytineen (Version vom 15.09.2022)

[390] Cytineen, dikotyle Pflanzenfamilie, mit den Rafflesiaceen (s. d.) verwandte, auf Wurzeln andrer Pflanzen wachsende Schmarotzer mit kurzem, nur von Schuppen bekleidetem Stengel, der in den Achseln der Schuppen die Blüten trägt oder auch nur eine einzige endständige Blüte hat. Ihre eigentlichen Vegetationsorgane sind als ein oft kuchenförmig gestalteter Thallus dem Gewebe der Nährpflanzen eingesenkt (vgl. Solms-Laubach, Über den Thallus der Rafflesiaceen, in „Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft zu Halle“, Bd. 13). Die Blüten sind zwitterig oder eingeschlechtig, sie haben ein röhrig-glockenförmiges Perigon mit Staubblättern, die zu einer Röhre verwachsen sind; die meist verwachsenen Griffel bilden eine Säule, die oben eine lappigkopfige Narbe trägt. Das unterständige Ovar besitzt 6–8 wandständige, mit zahlreichen Samenknospen bedeckte Placenten. Die Frucht ist eine einfächerige, vielsamige Beere. Die Familie wird neuerdings mit den Rafflesiaceen (s. d.) vereinigt und enthält nur die Gattung Cytinus L.