Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Croß“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 347
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Croß. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 347. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Cro%C3%9F (Version vom 16.04.2023)

[347] Croß, Richard Assheton, engl. Staatsmann, geb. 1823 in der Nähe von Preston in Lancashire, wurde zu Rugby erzogen, studierte in Cambridge und wurde 1849 Barrister. Er fungierte später als Friedensrichter in seiner Heimatsgrafschaft und trat 1857 als Abgeordneter für Preston ins Unterhaus; 1868 vertauschte er dies Mandat mit dem für Südwest-Lancaster, welches er noch jetzt innehat. Im Parlament gehörte er zur konservativen Partei und schloß sich besonders eng an Lord Derby an. Ein gewandter und schneidiger Redner, erlangte er bald Bedeutung innerhalb der Partei; 1872 wurde er mit der Einbringung und Verteidigung des Tadelsvotums beauftragt, welches die konservative Opposition wegen der Beförderung Sir R. Colliers zum Richter gegen die Regierung beantragte, und entledigte sich dieses Auftrags so geschickt, daß das Ministerium nur mit einer ganz geringen Majorität siegte. 1874 übertrug ihm daher Disraeli, obwohl er niemals ein Regierungsamt bekleidet hatte, das Ministerium des Innern. C. bekleidete diese Stellung bis zum Rücktritt der konservativen Regierung im April 1880 und erhielt, da er sich in derselben vollkommen bewährt hatte, das gleiche Amt im Ministerium Salisbury (Juni 1885).