Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Crawfurd“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Crawfurd“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 4 (1886), Seite 329
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: John Crawfurd
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Crawfurd. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 329. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Crawfurd (Version vom 04.06.2021)

[329] Crawfurd (spr. krahfö̆rd), John, engl. Orientalist und Ethnolog, geb. 3. Aug. 1783 auf der schottischen Insel Islay, studierte Medizin und erhielt 1803 eine Stelle als Arzt in Ostindien. Nachdem er 1811 an der Expedition, welche die Eroberung der Insel Java ausführte, teilgenommen, erhielt er infolge seiner während eines Aufenthalts auf der Insel Pinang erworbenen Kenntnis des Malaiischen einen Gesandtschaftsposten am Hof eines der eingebornen Fürsten der Insel, den er besonders zur Sammlung von Materialien zu einem großen Werk über den asiatischen Archipel benutzte, das unter dem Titel: „History of the Indian archipelago“ (Lond. 1820, 3 Bde.) erschien und als eine bedeutende wissenschaftliche Leistung Crawfurds Namen verewigen wird. Im J. 1817 nach England zurückgekehrt, begab sich C. 1821 von neuem nach Indien, wo ihn der Marquis von Hastings mit einer Mission an die Höfe von Siam und Kochinchina betraute. 1823–26 fungierte er als Gouverneur von Singapur, war dann nach dem Friedensschluß eine Zeitlang englischer Resident am Hofe von Birma, kehrte aber bereits 1827 für immer nach England zurück. Hier veröffentlichte er zunächst sein „Journal of an embassy to the courts of Siam and Cochinchina“ (1821), später das „Journal of an embassy to the courts of Ara“ (1827) und zahlreiche populäre Artikel für Zeitschriften, setzte aber auch seine Sprachstudien eifrig fort, als deren Früchte zwei bedeutende Werke: „Grammar and dictionary of the Malay language“ (Lond. 1852) und „Descriptive dictionary of the Indian islands and adjacent countries“ (das. 1856), erschienen. Er starb 11. Mai 1868 in London.