Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Craquelé“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 327
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Craquelé. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 327. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Craquel%C3%A9 (Version vom 10.01.2023)

[327] Craquelé (franz., spr. kracklé), gerissen, geborsten, Bezeichnung von Thongefäßen, auf welchen dadurch zahllose feine Haarrisse entstanden sind, daß die Glasur schneller kalt geworden ist als der darunter befindliche Thon. In China und Japan und jetzt auch in vielen europäischen Fabriken werden diese Risse, um eine dekorative Wirkung hervorzubringen, künstlich hergestellt, indem das noch heiße Gefäß in kaltes Wasser getaucht wird. Durch die Glasurrisse wird die dunklere Färbung der Masse sichtbar, und bisweilen reibt man auch in die Risse einen Farbstoff ein. Ganz feines C. mit braun oder rötlich gefärbten Rissen nennt man Forellenporzellan. Glas mit krakelierter Oberfläche heißt Eisglas (s. Glas).