Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Clairvaux“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 153
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Clairvaux. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 153. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Clairvaux (Version vom 02.06.2021)

[153] Clairvaux (spr. klärwoh), ehemals berühmte Cistercienserabtei im franz. Departement Aube, Arrondissement Bar, an der Aube und der Ostbahn, gestiftet vom heil. Bernhard 1115 und von ihm bis zu seinem Ende geleitet. Herzog Hugo von Troyes hatte den Grund dazu geschenkt, der, eine wüste Waldgegend, Clara Vallis genannt und von den Mönchen urbar gemacht wurde. Bei Bernhards Tod (1153) zählte die Stiftung schon 700 Mönche. Lange erhielt sich die ihr von ihrem Stifter auf Grund von Benedikts Regeln aufgeprägte Einfachheit; allmählich aber erhoben sich neben dem ursprünglichen bescheidenen Kloster neue palastähnliche Gebäude, die ihrerseits durch die majestätische Kirche verdunkelt wurden. C. war als Tochter von Cîteaux kurz vor der Reformation die Mutter von 357 Mannsklöstern und außerdem von vielen Frauenklöstern. Nach einer Stiftung Alfons’ I. von 1143 waren die Könige von Portugal verbunden, alljährlich einen Zins von 50 Goldmaravedis nach C. zu entrichten, was der Abtei Veranlassung gegeben haben mag, nach König Sebastians Tode das Königreich selbst als Eigentum zu beanspruchen. Durch die französische Revolution aufgehoben, dient die Abtei gegenwärtig als Zentralgefängnis für die 13 östlichen Departements Frankreichs, mit durchschnittlich 2000 Insassen. Vgl. Arbois de Jubainville, Études sur l’état intérieur des abbayes cisterciennes et principalement de C. (Par. 1858).