Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Cistus“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 145
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Cistus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 145. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Cistus (Version vom 15.04.2021)

[145] Cistus L. (Zistrose, Zistenröschen), Gattung aus der Familie der Cistaceen, immergrüne, schön blühende, ästige Sträucher oder Halbsträucher mit ganzen, gegenständigen Blättern, schönen, hinfälligen Blüten und vielsamigen Kapseln. Mehrere Arten liefern ein zähes, wohlriechendes Harz, welches als Ladanum (s. d.) in den Handel kommt, namentlich C. creticus L. (C. vulgaris Spach), ein 0,5–1,5 m hoher, sehr ästiger Strauch mit großen, purpurroten Blüten, auf Kreta, Sizilien, in Griechenland, Kalabrien, Syrien, dessen Blätter, wie die von C. salvifolius, in Griechenland als Theesurrogat dienen. Auch C. cyprius Lam., ein auf Cypern und anderwärts im Orient einheimischer, bis 2 m hoher Strauch mit großen, weißen Blüten und aufrecht stehenden, stark klebrigen Ästen, und C. ladaniferus L., ein ziemlich hoher, auf Hügeln in Spanien, Portugal und Südfrankreich wachsender Strauch, welcher z. B. in der Sierra Morena große Strecken bedeckt, mit großen, ganz weißen oder am Grunde der Kronblätter mit schwarzroten Flecken gezierten Blüten, liefern Ladanum. Die letztere Art ist die Wappenblume Spaniens. Manche Arten werden bei uns als Ziersträucher in Kalthäusern kultiviert.