Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Cistophōren“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 145
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Cistophōren. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 145. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Cistoph%C5%8Dren (Version vom 27.12.2022)

[145] Cistophōren (griech.), die gangbarste kleinasiat. Silbermünze aus spätgriechischer Zeit, namentlich häufig in Ephesus, Pergamon (jedoch niemals unter den pergamenischen Königen), Laodikeia, Tralles etc. ausgeprägt. Es ist ein Tetradrachmon, welches drei Viertel des athenischen Vierdrachmenstückes wiegt; auch die Teilstücke wurden ausgeprägt. Das Gepräge war die auf den Dionysosdienst bezügliche Ciste (s. d.), aus welcher sich eine Schlange erhebt, auf der Rückseite zwei sich um das Futteral eines Bogens oder um einen Dreifuß oder Tempel windende Schlangen. Merkwürdig sind die C. durch ihre Jahreszahlen und die auf ihnen genannten römischen Beamten, darunter auch (z. B. in Apameia) der Redner Cicero als Prokonsul. Die letzten wirklichen C. schlug M. Antonius; doch wurden Silberstücke desselben Gewichts noch vielfach unter den Kaisern in Kleinasien geprägt. Vgl. Pinder, Über die C. (Berl. 1856).