Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Chrōnik“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 108
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Chrōnik. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 108. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Chr%C5%8Dnik (Version vom 06.01.2023)

[108] Chrōnik (griech., „Zeitbuch“), ein Buch, das die Begebenheiten der allgemeinen Geschichte oder die einzelner Völker und Stämme oder einzelner Städte, Körperschaften etc. lediglich der Zeitfolge nach, ohne Rücksicht auf den ursachlichen Zusammenhang, einfach aneinander reiht. Von den Annalen unterscheiden sich die Chroniken dadurch, daß in erstern die Folge der Jahre streng beobachtet wird, während für letztere die Regierungszeiten der Kaiser, Päpste, Bischöfe, Äbte etc. das chronologische Gerippe abgeben. Besonders wichtig sind die seit dem Anfang des 14. Jahrh. immer massenhafter auftretenden Städtechroniken, die nicht mehr, wie die frühern, von Geistlichen, sondern von Laien geschrieben sind. Mit der Herausgabe der deutschen Städtechroniken hat die Historische Kommission in München 1862 begonnen; erschienen sind die Chroniken von Nürnberg, Augsburg, Straßburg, Braunschweig, Köln, Lübeck etc. Genaue bibliographische und kritische Nachweise über die für die Geschichtschreibung wichtigen Chroniken des deutschen Mittelalters geben die Werke über „Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter“ von W. Wattenbach (bis zur Mitte des 13. Jahrh.; 5. Aufl., Berl. 1885, 2 Bde.) und O. Lorenz (bis Ende des 14. Jahrh.; 2. Aufl., das. 1875); mit mehr bibliographischen Details und nicht bloß für Deutschland Potthasts „Bibliotheca historica medii aevi“ (das. 1862, Nachtrag 1868). Vgl. Annalen und Geschichte.