MKL1888:Choralbearbeitung

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Choralbearbeitung“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 74
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Choralbearbeitung. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 74. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Choralbearbeitung (Version vom 24.05.2024)

[74] Choralbearbeitung, die kontrapunktische Behandlung des protestantischen Chorals entweder als einfachen vierstimmigen (oder mehrstimmigen) Satzes (Note gegen Note) oder mit freien Figurationen in mehreren oder allen Stimmen, mit dem Choral als Cantus firmus (figurierter Choral) oder mit kanonischen Führungen, sei es der Choralmelodie selbst oder der begleitenden Stimmen (Choralkanon), oder endlich in Gestalt einer Fuge (Choralfuge), welche ebenfalls wieder in zweierlei Gestalt vorkommt, nämlich als Fuge mit einem Choral als Cantus firmus oder als Fugierung des Choralthemas selbst. Sämtliche Formen der C. kommen sowohl vokal als instrumental vor. Der figurierte Choral mit Cantus firmus eignet sich als Orgelbegleitung des Gemeindegesangs, fand aber noch häufiger seine Verwendung als Choralvorspiel. Der größte Meister in der C. war Joh. Seb. Bach.