Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Chodshent“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 58
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Chodshent. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 58. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Chodshent (Version vom 01.06.2021)

[58] Chodshent, Stadt im Sir Darja-Distrikt des russ. Generalgouvernements Turkistan, liegt am Sir Darja, inmitten von Gärten und Äckern, die eine ziemlich bedeutende Ausdehnung haben. Ein unregelmäßiges Vieleck bildend, ist sie auf drei Seiten von einer doppelten, auf der Flußseite von einer Mauer umgeben, in welcher sich acht Thore befinden. Sie hat 24 Medressen und 40 niedere Schulen, welche jedoch nur im Winter besucht werden, ferner 202 Moscheen mit 232 Geistlichen und ausgezeichnete Seidenspinnereien. Die Einwohnerzahl beträgt ungefähr 28,000, fast nur Tadschik. C. gilt für die älteste Stadt ganz Zentralasiens. Es bildete mit Dschisak und Ura Tjube und deren Umgebung eine selbständige Herrschaft, die zeitweise von unabhängigen Beks regiert wurde. Der hervorragendste unter diesen ist der Uzbeke Ak Buta Bek zu Anfang des 18. Jahrh. Er befestigte die Stadt und besserte die Citadelle aus. Den Gulbach, die Wohnstätte der Beks, erbaute Schadman Bek. Zu Anfang dieses Jahrhunderts wurde C. von dem Beherrscher von Chokand, Alimchan, genommen und verlor seitdem seine Selbständigkeit; bald hatten es die Chokander, bald die Bocharen in Besitz, bis es 24. Mai (a. St.) 1865 von den Russen besetzt wurde.