Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Chaudet“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Chaudet“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 3 (1886), Seite 970
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Antoine Denis Chaudet (franz.)
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Chaudet. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 970. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Chaudet (Version vom 23.06.2021)

[970] Chaudet (spr. schodä́), Antoine Denis, franz. Bildhauer, geb. 31. März 1763 zu Paris, trug im 21. Jahr bei der Akademie den ersten Preis davon, lebte dann eine Zeitlang in Rom, wo er sich dem Studium römischer Bildwerke widmete, und wurde später Professor an der Akademie in Paris. Seine erste größere Arbeit war ein Basrelief unter dem Peristyl des Pantheons, einen sterbenden Krieger darstellend, den der Genius des Ruhms unterstützt. In rascher Folge schuf er darauf die Statue Napoleons I., welche im Saal des Gesetzgebenden Körpers aufgestellt wurde (eine Wiederholung im Berliner Museum); das die Dichtkunst darstellende Basrelief im innern Hof des Louvre; die Statue des Friedens für die Tuilerien; die des Cincinnatus für den Saal des Senats; die Büsten Sébastien Bourdons, Belisars, Malesherbes’, Denons, Fourcroys, des Kardinals Maury, Sabatiers und Leroys. Seine Kunstweise schließt sich an die akademische Richtung an, die in dem Maler David ihren Meister verehrt. Seine anmutigsten Werke sind: die Statue eines jungen Mädchens, welches über eine Sinnpflanze, die sich unter ihren Händen zusammenzieht, in Erstaunen gerät, die des jungen Cyparissus, Amor und der Schmetterling und der Hirt Phorbas mit dem kleinen Ödipus (letztere beiden im Louvre). Er war der bevorzugte Bildhauer Napoleons I. und starb 19. April 1810 in Paris.