Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Champion“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 935
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Champion. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 935. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Champion (Version vom 21.03.2023)

[935] Champion (franz., spr. schangpjong, vom mittellat. campio, „Kämpe“), im Mittelalter ein Kämpfer, der bei gerichtlichen Zweikämpfen gegen Lohn die Stelle eines der Beteiligten vertrat. Die Champions waren unehrenhaft und durch ein Kleid von Leder und bestimmte Waffen gekennzeichnet, durften nicht zu Pferde kämpfen und erschienen mit verschnittenen Haaren in den Schranken. Sie erscheinen schon zur Zeit Karls d. Gr. Später hieß C. ein Ritter, der für irgend einen Kampfunfähigen, besonders für eine Dame, in die Schranken trat, und in England gab es, wahrscheinlich seit Richard II., einen C. des Königs, der bei jeder Krönung alle die herausforderte, welche den König nicht als gesetzlichen Souverän anerkennen würden. – Ganz verschieden hiervon ist die moderne Bedeutung des Worts C. (engl., spr. tschä́mpjö̆n) in der Sprache des Sports, wo es den Obsieger in einer Reihe von Wettkämpfen bezeichnet, der nun als Vorkämpfer einer Partei gilt.