Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Cernuschi“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 902
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Cernuschi. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 902. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Cernuschi (Version vom 20.08.2021)

[902] Cernuschi (spr. tschernúski), Enrico, Nationalökonom, geb. 1821 zu Mailand, nahm als eifriger Garibaldianer an den Bewegungen von 1848 und 1849 teil und begab sich, nachdem er ein Jahr lang in Civitavecchia und in der Engelsburg gefangen gesessen, 1850 nach Paris, wo er, zuerst bei Arago, später am Crédit mobilier beschäftigt, sich durch Beteiligung an industriellen Unternehmungen ein großes Vermögen erwarb und zu einem der drei Direktoren der Pariser Bank emporschwang. Die Heftigkeit, mit der er im „Siècle“ den Sozialismus angriff, zog ihm so viele Unannehmlichkeiten zu, daß er, nachdem er sich von den Geschäften zurückgezogen, zu reisen beschloß. Er besuchte Ägypten, China und Japan und kehrte 1873 nach Paris zurück; 1876 bereiste er England, 1877 die Vereinigten Staaten und hielt dort Vorträge über ökonomische Fragen. Er schrieb: „Réponse à une accusation portée par Mr. de Cavour“ (1861); „Mécanique de l’échange“ (1855); „Contre le billet de banque, déposition et notes“ (1866); „Illusions des sociétés coopératives“ (1866); „Discours“ (1871). Neuerdings beschäftigte er sich ausschließlich mit der Währungsfrage, und zwar agitiert er sehr eifrig für eine durch Vertrag einzuführende allgemeine Doppelwährung (Bimetallismus). Über diesen Gegenstand schrieb er: „Or et argent“ (1874); „La question monétaire en Allemagne“ (1875); „Silver vindicated“ (1876); „Mr. Michel Chevalier et le bimétallisme“ (1876); „La diplomatie monétaire en 1878“ (1878); „Bimétallisme en Angleterre“ (1879); „Le bimétallisme à quinze et demi“ und andre Flugschriften.