Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Calamatta“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 729
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Calamatta. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 729. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Calamatta (Version vom 20.08.2021)

[729] Calamatta, Luigi, ital. Kupferstecher, geb. 12. Juni 1802 zu Civitavecchia, besuchte seit 1822 die Pariser Kupferstecherschule. Sein Stichel gab zuerst die Werke moderner Meister wieder, wie von Ingres (Gelübde Ludwigs XIII.), Ary Scheffer (Francesca da Rimini) u. a., daneben verschiedene Porträte, worunter das Blatt nach der Totenmaske Napoleons I. am bekanntesten ist. Später wandte er sich auch ältern Meistern der italienischen Kunstblüte zu und veröffentlichte die Vision des Hesekiel, die Madonna della Sedia und da Foligno nach Raffael, die Mona Lisa (1837) nach Leonardo da Vinci, die Beatrice Cenci (1857) nach Giulio Romano u. a. Im J. 1837 zum Professor der Kupferstecherschule zu Brüssel ernannt, gab er 1851 eine Sammlung der berühmten Männer Belgiens in Stichen heraus, daneben noch andre Blätter nach belgischen Meistern (wie Madou, Stevens). Nach Errichtung des Königreichs Italien wurde er als Professor der Kupferstecherschule an die Mailänder Akademie berufen, starb daselbst aber schon 8. März 1869. C. gehört zu den ersten Kupferstechern der neuern Zeit; er führte sorgsam aus, war ein korrekter Zeichner und verstand die farbige Wirkung der Originale vortrefflich wiederzugeben.