Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Byström“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 706707
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Byström. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 706–707. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bystr%C3%B6m (Version vom 29.10.2022)

[706] Byström, Johann Niklas, schwed. Bildhauer, geb. 18. Dez. 1783 zu Philipstad in Schweden, genoß zu Stockholm bei dem Bildhauer Sergell den ersten Unterricht. Schon nach drei Jahren hatte er so bedeutende Fortschritte gemacht, daß er mit einem Reisestipendium nach Rom gehen konnte. Die erste Figur, die B. hier modellierte und bald darauf auch in Marmor ausführte, war eine trunkene Bacchantin. 1816 kehrte B. nach Stockholm zurück, begab sich jedoch bald wieder nach Rom, wo er mehrere Figuren für den König u. a. modellierte und ausführte. Im J. 1821 kaum nach Schweden heimgekehrt, eilte er schon 1822 nach Rom zurück und sah erst 1829 seine nordische Heimat wieder, wo er die prachtvolle Altardekoration für die Domkirche von Linköping vollendete. Im J. 1835 ging er abermals nach Rom, wo er 11. März 1848 starb. B. zeichnet sich [707] namentlich in der Darstellung üppiger Grazie und Lebensfrische aus, und daher werden seine weiblichen und Kinderfiguren besonders geschätzt. Sein Stil lehnt sich, wie der seines Lehrers Sergell, mit Zugrundelegung der Natur an die Antike an. Von seinen zahlreichen Werken erwähnen wir noch einen berauschten Amor, Venus im Begriff ins Bad zu steigen, eine schlafende Juno, eine Tänzerin den jungen Herkules säugend, Bacchus, den Zitherschläger Apollo, die Harmonia mit Hymen und Amor, zwei badende Jungfrauen, die Viktoria, die kolossalen Marmorstatuen der Könige Karl X. bis XIV., Venus und Amor, Linné in einem Buch lesend, Gustav Adolf.