Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Burgdorf“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 654
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Burgdorf. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 654. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Burgdorf (Version vom 20.10.2022)

[654] Burgdorf, 1) Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Lüneburg, an der Aue (54 m ü. M.) und der Eisenbahnlinie Hannover-Harburg, hat ein Amtsgericht, ein altes Schloß, eine evang. Kirche, Kunstwoll-, Öl-, Dezimalwagen-, Stärke- und Honigkuchenfabrikation, 3 Dampfsägemühlen, eine Gasleitung und (1880) 3278 meist evang. Einwohner. – 2) Dorf im preuß. Regierungsbezirk Hildesheim, Kreis Goslar, südwestlich von Börßum, mit (1880) 843 Einw. Dabei die Feldmark Warle, wahrscheinlich die Stätte der einst berühmten Kaiserpfalz Werle, wo sächsische und salische Kaiser gewohnt und Reichstage gehalten und die Billunger residiert haben. – 3) (Berthoud) Gewerbsame und wohlhabende Stadt im schweizer. Kanton Bern (568 m ü. M.), am Ausgang des Emmenthals, Station der Zentralbahnlinie Aarau-Bern und zugleich der Emmenthalbahn Solothurn-B.-Langnau, mit (1880) 6581 Einw. Im dortigen Schloß eröffnete Pestalozzi 1798 seine Erziehungsanstalt. B., wahrscheinlich eine ältere Ansiedelung, wurde von Berchtold III. von Zähringen mit einer Burg und von Berchtold V. um 1190 mit Mauern versehen und mit Stadtrecht begabt. Nach dem Aussterben der Zähringer 1218 ging es an die Grafen von Kyburg über, welche es zur Hauptstadt ihres Gebiets erhoben und vergrößerten, indem sie 1300 den Weiler Holzbrunn dazuschlugen. Nach dem sogen. Kyburger Krieg mußten sie es jedoch 1384 nebst Thun den Bernern für 37,800 Gulden käuflich überlassen. Der wohlhabende Ort ist als Markt- und Gewerbsplatz von ziemlicher Bedeutung.


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 183
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[183] Burgdorf, 1) Regbez. Lüneburg, (1885) 3324 Einw.