Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bullinger“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 625
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Bullinger. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 625. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bullinger (Version vom 18.06.2021)

[625] Bullinger, Heinrich, schweizer. Reformator, geb. 18. Juli 1504 zu Bremgarten im Aargau als der Sohn eines Priesters, der später der Reformation offen beitrat und seine bisherige Haushälterin, die Mutter seiner fünf Söhne, heiratete, erhielt seine Bildung seit 1520 in Köln, wo ihn Luthers Schrift „Von der babylonische Gefangenschaft“ der Reformation zuführte. Als Lehrer im Kloster Kappel trat er mit Zwingli in enge Verbindung, begleitete ihn auf das Religionsgespräch zu Bern und wurde nach kurzem Pfarrdienst in Bremgarten (1529–31) sein Nachfolger als Pfarrer und Antistes, bald auch als Führer und Verfechter der Reformation, sowohl gegen die Katholiken als gegen Schwarmgeister und Lutheraner. Er hintertrieb in Zürich Bucers Concordia und war Haupturheber der zweiten Baseler oder ersten Helvetischen (1536) sowie der zweiten Helvetischen Konfession (1566). Nicht ohne Heftigkeit sind seine Streitschriften über das Abendmahl gegen Luther und Brenz. Auch auf die französische und englische reformierte Kirche erstreckte sich sein Einfluß und fürsorglicher Rat. Er starb 17. Sept. 1575. Sein Leben beschrieb er zum Teil selbst in seinem „Diarium“. Seine Reformationsgeschichte gaben Hottinger und Vögeli (Frauenf. 1838–40, 3 Bde.) heraus. Vgl. Pestalozzi, Heinrich B. (Elberf. 1858); Christoffel, B. und seine Gattin (Zürich 1875).