Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Buchner“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 579
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Buchner. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 579. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Buchner (Version vom 03.08.2022)

[579] Buchner, 1) Johann Andreas, Pharmazeut, geb. 6. April 1783 zu München, bildete sich seit 1805 in Erfurt unter Trommsdorff, ward 1809 Oberapotheker bei der Zentralstiftungsapotheke in München, 1811 Assessor beim Medizinalkomitee, 1818 Professor der Pharmazie in Landshut, 1822 Professor der Medizin daselbst, 1826 Kollegienrat und Vorstand des pharmazeutischen Instituts zu München. Er starb daselbst 5. Juni 1852. B. gehört zu den bedeutendsten Förderern der deutschen Pharmazie und schrieb: „Inbegriff der Pharmazie“ (Nürnb. 1821, 7 Tle.), für welches Werk Glocker die Mineralogie, Kittel die Botanik, Goldfuß die Zoologie, B. selbst die Pharmazie, Physik, Chemie und Toxikologie bearbeitete, und dessen Teile in mehreren Auflagen erschienen. Auch war er seit 1815 Herausgeber des von Gehlen begonnenen „Repertoriums für Pharmazie“ (1. Reihe bis 1835, 2. Reihe bis 1848, jede 50 Bde.) – Sein Sohn Ludwig Andreas B., geb. 23. Juli 1813 zu München, studierte daselbst sowie in Paris und Gießen, habilitierte sich 1842 als Privatdozent an der Universität zu München und wurde 1847 Professor der Pharmazie. Er war Mitverfasser und Redakteur der neuen „Pharmakopöe für Bayern“ und führte seit dem Tod seines Vaters das „Neue Repertorium der Pharmazie“ fort. 1871 wurde er in die Kommission zur Abfassung einer Pharmacopoea germanica nach Berlin berufen und schrieb einen ausführlichen Kommentar (Münch. 1872–83, 2 Bde.) dazu.

2) Max, Forschungsreisender, geb. 25. April 1846 zu München, machte 1875 eine Reise um die Welt und hielt sich während derselben längere Zeit auf Neuseeland, den Fidschi- und Sandwichinseln und in Nordamerika auf. Ende 1878 begab er sich im Auftrag der Deutschen Afrikanischen Gesellschaft nach Westafrika, um dem Muata Jamvo, der Pogge bereitwillig aufgenommen hatte, Geschenke zu überbringen. Er zog den Coanza hinauf und über Pungo Andongo zunächst nach Malange, wo er mit dem erkrankten Major v. Mechow zusammentraf. Nach halbjährigem Aufenthalt in der Residenz des Muata Jamvo wollte er versuchen, weiter nach Norden vorzudringen, sah sich aber genötigt, nach Malange zurückzukehren. Seit 1882 wieder in Europa, begleitete er im Frühjahr 1884 den Generalkonsul Nachtigal auf dessen Mission nach Westafrika, wurde von demselben zum Konsul in Camerun ernannt und kehrte Mitte 1885 nach Deutschland zurück. Er veröffentlichte: „Reise durch den Stillen Ozean“ (Bresl. 1878).