Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bremer Blau“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 390
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Bremer Blau. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 390. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bremer_Blau (Version vom 12.07.2023)

[390] Bremer Blau (Bremer Grün), blaugrüne oder grünblaue Malerfarbe, wird aus eisenfreiem Kupfervitriol oder einem andern Kupfersalz dargestellt, indem man eine Lösung desselben mit Natronlauge bis zur Entfärbung versetzt, den entstandenen abfiltrierten grünen Niederschlag, welcher aus einem basischen Salz besteht, mit Natronlauge, welche etwas kohlensaures Natron enthält, behandelt, bis er hinreichend gebläut ist, und dann auswäscht und trocknet. Nach einem andern Verfahren mischt man gut gereinigtes altes Kupferblech mit einem Brei aus Kupfervitriol und Kochsalz, läßt es unter wiederholtem Umschaufeln liegen, bis es in basisches Kupferchlorid verwandelt ist, schlämmt dies ab und bläut es wie den nach dem ersten Verfahren erhaltenen Niederschlag durch Behandeln mit Natronlauge. Ein vorzüglich schönes B. B. wird erhalten, wenn man salpetersaures Kupferoxyd mit einer zur Zersetzung ungenügenden Menge von kohlensaurem Kali versetzt, den grünen Niederschlag sammelt und mit einer Auflösung von Zinkoxyd in Kalilauge übergießt, wodurch er sich in ein lockeres tiefblaues Pulver von großer Deckkraft verwandelt. B. B. ist sehr leicht, wollig, schön blau, besteht aus Kupferhydroxyd, dient als Wasser-, Kalk- und Ölfarbe, wird aber als letztere bald grün (daher Bremer Grün). Es ist giftig, wird durch Schwefelwasserstoff schwarz und auf feuchten Mauern grün.