Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Brack“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 300
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Brack. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 300. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Brack (Version vom 15.06.2021)

[300] Brack (Brak), ein aus dem Niederdeutschen stammender Ausdruck, s. v. w. Ausschuß; etwas, das als untauglich ausgesondert (ausgebrackt) wird, speziell auch Pelzwerk von ganz geringem Werte. Daher Brackschafe, Brackvieh, Brackheringe etc.; Bracke, ein Kollegium zur Prüfung von Waren und zur Ausscheidung des Untauglichen; Bracker, die damit Beauftragten; auch s. v. w. Damm- oder Deichdurchbruch. Brack- oder brackiges Wasser, Mischungen von Süß- und Salzwasser, wie sie an den Mündungen der Flüsse in das Meer, in den Haffen etc. entstehen. Bei bedeutender Zufuhr von süßem Wasser können selbst größere Meerbusen der Versüßung unterliegen. Ein solches Beispiel bietet die Ostsee dar, deren Wasser namentlich im östlichen und nördlichen Teil fern von der Kommunikationsstelle mit der Nordsee nur noch gering gesalzen (brackisch) ist (0,7 Proz. Salze, darunter 0,5 Proz. Chlornatrium). Flora und Fauna werden im Brackwasser einen andern Typus als im Salzwasser und Süßwasser besitzen, so daß sich der brackische Charakter prähistorischer Wasserbecken durch die Natur der in den Absätzen derselben eingeschlossenen Pflanzen und Tiere ausdrückt (Brackwasserformationen). Vgl. Brackische Schichten.