Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bossut“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 253
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Bossut. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 253. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bossut (Version vom 15.04.2023)

[253] Bossut (spr. -ssüh), Charles, Mathematiker, geb. 11. Aug. 1730 zu Tartaras bei Lyon, widmete sich anfangs der Theologie und erhielt den Titel Abbé, ging aber dann nach Paris, wo Clairaut und d’Alembert ihn in seinen Studien förderten, und wurde 1752 Professor der Mathematik zu Mézières. Durch die Revolution seiner Stelle beraubt, schrieb er in der Zurückgezogenheit seinen sehr verbreiteten „Essai sur l’histoire générale des mathématiques“ (2. Aufl., Par. 1810, 2 Bde.; deutsch, Hamb. 1804, 2 Bde.), wurde unter dem Kaiserreich Professor der Pariser polytechnischen Schule, Mitglied des französischen Nationalinstituts und starb 14. Jan. 1814 in Paris. Bossuts sehr umfassende wissenschaftliche Wirksamkeit hatte ihren Brennpunkt in der Experimentalhydrodynamik, welche er nachhaltig förderte; vgl. seine „Recherches sur la construction la plus avantageuse des digues“ (Par. 1764; deutsch von Kröncke, Frankf. 1798). Auch gab er Pascals Werke heraus (1779, 5 Bde.), denen er 1781 den „Discours sur la vie et les œuvres de Pascal“ folgen ließ.