Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bornhauser“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 226
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Bornhauser. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 226. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bornhauser (Version vom 23.09.2022)

[226] Bornhauser, Thomas, schweizer. Publizist und Volksschriftsteller, geb. 26. Mai 1799 zu Weinfelden im Thurgau, studierte in Zürich, wurde dann Lehrer in Weinfelden und später Pfarrer zu Arbon. Eifriger Vertreter der Reform der alten Bundesverfassung, gab er nach der französischen Julirevolution mit der Schrift „Über die Verbesserung der thurgauischen Staatsverfassung“ den Anstoß zum Sturz der thurgauischen Aristokratie und arbeitete mit Eder und Keller den Entwurf der neuen liberalen thurgauischen Verfassung aus. Nach vollbrachtem Werk entsagte B. seinem Amt im Großen Rat und lebte als Pfarrer zu Arbon seinem geistlichen Beruf und litterarischer Thätigkeit. Seit 1833 wieder Mitglied des Großen Rats, bewirkte er 1835 durch seinen Antrag auf Aufhebung der Klöster, daß diese unter Staatsverwaltung kamen und das Noviziat aufgehoben wurde. Er starb 9. März 1856. Am bedeutendsten wirkte er durch seine Volksschrift „Andreas Schweizerbart“ (4. Aufl., St. Gallen 1834) für Verbesserung der Bundesverfassung. Als belletristischer Schriftsteller erwarb er sich Ruf durch die Trauerspiele: „Hans Waldmann“ und „Gemma von Arth“, durch seine frischen und volkstümlichen „Lieder“ (Trogen 1832), die epischen Gedichte: „Heinz von Stein“ (Zürich 1836) und „Rudolf von Werdenberg im Freiheitskampf der Appenzeller“ (Frauenfeld 1853) und die Romane: „Ida von Tockenburg“ (Schwäbisch-Hall 1840) und „Herzog Johann“ (St. Gallen 1846, 2 Bde.). Vgl. Christinger, Th. B. (Frauenfeld 1875).