Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Boracīt“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Boracīt“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 3 (1886), Seite 208
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Boracit
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Boracīt. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 208. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Borac%C4%ABt (Version vom 06.11.2022)

[208] Boracīt, Mineral aus der Ordnung der Borate, kristallisiert regulär und zwar tetraedrisch-hemiedrisch, findet sich in meist kleinen, ein- oder aufgewachsenen Kristallen und in Drusen, ist farblos, grau, gelblich, grünlich, glas- bis diamantglänzend, durchsichtig bis kantendurchscheinend, Härte 7, spez. Gew. 2,9–3, besteht aus borsaurer Magnesia und Chlormagnesium 2Mg3B8O15 + MgCl2 mit 62,5 Proz. Borsäure und findet sich im Anhydrit und Gips bei Lüneburg und Segeberg, auch bei Staßfurt. Durch Zersetzung verwandeln sich die Boracitkristalle, ohne ihre äußere Form einzubüßen, in Aggregate von faserigen Individuen, welche einige Prozente Wasser enthalten und ein neues Mineral, Parisit, darstellen. Mit diesem stimmt wohl der Staßfurtit überein, welcher sich in rundlichen, feinkörnigen bis dichten, weißem Kalkstein sehr ähnlichen Knollen in den Abraumsalzen von Staßfurt findet. Man verarbeitet letztern auf Borsäure. Vgl. Krause, Vorkommen und Verwendung des Staßfurtits (Köth. 1875).