Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bombenkanonen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 179
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Bombenkanonen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 179. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bombenkanonen (Version vom 31.10.2024)

[179] Bombenkanonen, glatte Geschütze großen Kalibers, meist 23 und 28 cm, von 10 Kaliber Länge, also zwischen Kanone und Haubitze stehend, mit konischer Kammer, dazu bestimmt, mit verhältnismäßig starker Ladung und geringer Elevation Bomben gegen Schiffswände, später auch gegen Mauerwerk zu schießen. Die B. wurden zuerst 1822 vom damaligen französischen Major Paixhans konstruiert und nach den 1824 stattgehabten Versuchen bei Brest in Frankreich und andern Staaten eingeführt. Sie fanden zuerst ausgedehnte Anwendung im Krimkrieg und erwiesen sich, namentlich durch ihre Sprengladung, von großer Wirkung gegen Schiffe (Schlacht bei Sinope 1853, Seesieg der Dänen über die Österreicher bei Helgoland 1864). Von der Marine gingen die B. auch auf die Landartillerie über und sollten hier bei ihrer großen Schußweite und Trefffähigkeit unter Verfeuern von Bleibomben zum Brescheschuß, namentlich zum indirekten, verwendet werden. Die gezogenen Geschütze haben die B. verdrängt; in der preußischen Artillerie sind sie 1871 abgeschafft worden. Die noch bis vor Paris mitgeführten, dort aber nicht zur Verwendung gekommenen B. sind, weil sie die Rückfracht nicht lohnten, sogar dort gesprengt worden.