Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bolton“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 174
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Bolton. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 174. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bolton (Version vom 21.03.2024)

[174] Bolton (spr. bohlt’n), eine der blühendsten Städte Lancashires (England), am Flüßchen Croach, inmitten malerischer Moorstrecken, hat (1881) 105,414 Einw., unter denen wohl noch Nachkommen der Vlämen, Pfälzer und Hugenotten sind, die hier gegen religiöse Verfolgung Schutz fanden. In jüngster Zeit ist die Stadt bedeutend verschönert worden, und Stadthaus, Markthalle, städtische Bibliothek und Museum, Kranken- und Waisenhaus sind sämtlich stattliche Gebäude. Schon im 14. Jahrh. führten hier Vlämen die Tuchfabrikation ein, und zur Zeit Heinrichs VIII. war Boltoner Tuch hochgeschätzt. Später trat die Baumwollindustrie mehr in den Vordergrund und herrscht jetzt ganz vor. B. liefert Baumwollgarne, Schirting, Pikee, Kammertuch und Musselin, ferner Maschinen, feuerfeste Schränke und Schlösser; es hat große Bleichen, in der Umgegend bedeutende Kohlenwerke. Dem Erfinder der Mulemaschine, Crompton, wurde hier 1862 ein Denkmal errichtet. Graf Derby belagerte B. während des Bürgerkriegs, aber in der Schlacht von Worcester zum Gefangenen gemacht, wurde er 1651 in die Stadt gebracht und hingerichtet.