Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bolswert“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 173
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Bolswert. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 173. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bolswert (Version vom 21.03.2024)

[173] Bolswert, 1) Boëtius a, niederländ. Kupferstecher, geboren um 1580 zu Bolswert in Friesland, hielt sich zuerst in Holland auf und ging 1619 nach Antwerpen, wo er 1620 Meister wurde. B. wurde in Antwerpen durch den Einfluß Rubens’, nach welchem er mehrere Stiche ausführte, zu größerer und breiterer Auffassung der Formen gebracht, mit der er immer eine bestimmte und saubere Zeichnung verband. Er starb 1633 in Brüssel.

2) Schelte a, niederländ. Kupferstecher, jüngerer Bruder des vorigen, geboren um 1586, trat 1625 oder 1626 in die Antwerpener Gilde und starb daselbst im Dezember 1659. Unter Rubens’ Leitung bildete er sich zu dem größten Stecher der vlämischen Schule aus, welcher die malerische Kraft, die Kühnheit und die Größe jenes ebenso gut wiederzugeben wußte wie die weiche Anmut und Zartheit van Dycks. In der Abstufung von Licht und Schatten, welche besonders den Stichen nach Landschaften zu gute kam, hatte er eine außerordentliche Virtuosität erreicht. Vgl. Hymans, Histoire de la gravure dans l’école de Rubens (Brüssel 1879).