Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bollinger“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 170
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Bollinger. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 170. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bollinger (Version vom 05.12.2022)

[170] Bollinger, Otto, Mediziner, geb. 2. April 1843 zu Altenkirchen in der Rheinpfalz, studierte seit 1862 zu München Medizin, ward 1865 Assistent am pathologischen Institut und widmete sich seit 1868 zu Berlin und Wien neben der pathologischen Anatomie namentlich der vergleichenden Pathologie und Tierheilkunde. 1870 habilitierte er sich als Privatdozent in München und folgte 1871, nachdem er als Bataillonsarzt den deutsch-französischen Krieg mitgemacht hatte, einem Ruf als Professor an der Tierarzneischule in Zürich, wo er sich gleichzeitig als Privatdozent an der Hochschule habilitierte. 1874 ging er als Professor für pathologische Anatomie an der Tierarzneischule und als außerordentlicher Professor für vergleichende Pathologie an der Universität nach München und erhielt hier 1880 die ordentliche Professur der pathologischen Anatomie und allgemeinen Pathologie. Er schrieb über Kälberlähme, Rotz, Hämoglobinurie, Tuberkulose, Rauschbrand, Aktinomykose, über eine neue Wild- und Rinderseuche: „Die Kolik der Pferde und das Wurmaneurysma der Eingeweidearterien“ (Münch. 1870); „Zur Pathologie des Milzbrandes“ (das. 1872); „Infektionen durch tierische Gifte. Zoonosen“ (in Ziemssens „Handbuch der speziellen Pathologie“); „Über animale Vaccination“ (Leipz. 1879); „Zur Ätiologie der Infektionskrankheiten“ (Münch. 1881); „Über Fleischvergiftung, intestinale Sepsis und Abdominaltyphus“ (das. 1881); „Über Vererbung von Krankheiten“ (Stuttg. 1882). Mit Frank begründete er 1875 die „Deutsche Zeitschrift für Tiermedizin und vergleichende Pathologie“.