Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bodel“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 105
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Bodel. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 105. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bodel (Version vom 14.03.2022)

[105] Bodel (spr. -dell), Jean, franz. Trouvère des 13. Jahrh., aus Arras gebürtig, begleitete den heil. Ludwig auf seinem Kreuzzug nach Ägypten. Nach seiner Heimkehr vom Aussatz befallen, zog er sich von den Seinigen zurück und starb in der Abgeschiedenheit. Man hat von ihm ein Abschiedsgedicht an die Stadt Arras („Li congies“, zuletzt hrsg. von Reynaud, Par. 1880), ein sehr lebendiges Mirakelspiel: „La Jeus de St.-Nicolas“ (hrsg. von Michel u. Monmerqué im „Théâtre français du moyen-âge“, das. 1839), und mehrere Pastorellen (hrsg. von Bartsch, Leipz. 1879). Von einigen wird ihm auch das epische Gedicht „Guiteclin de Sassaigne“ (hrsg. von Michel, Par. 1839) zugeschrieben, das den Kampf Karls d. Gr. gegen den Sachsenkönig Wittekind behandelt.