Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Blair“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 1000
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Blair. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 1000. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Blair (Version vom 24.03.2022)

[1000] Blair (spr. blehr), 1) Hugh, schott. Geistlicher und Schriftsteller, geb. 7. April 1718 zu Edinburg, wurde 1741 Pastor und 1762 als Professor auf den kurz zuvor von Georg III. in Edinburg errichteten Lehrstuhl der Beredsamkeit und schönen Litteratur berufen; starb 27. Dez. 1800. Seine Bedeutung beruht nicht auf seinen Predigten („Sermons“, 1777; deutsch von Sack und Schleiermacher, Leipz. 1781 ff., 5 Bde.), sondern auf den „Lectures on rhetoric and belles-lettres“ (1783, neue Ausg. 1879; deutsch von Schreiter, Liegn. 1785, 4 Bde.), wo er, dem herrschenden Klassizismus entgegen, für Natur und Individualisierung in der Poesie eintritt und Homer über alle Dichter stellt. Daher unterstützte er Macpherson bei Herausgabe des Ossian und verteidigte in einer besondern Abhandlung die Echtheit dieser Dichtungen. 1755 begründete er die „Edinburgh Review“.

2) Francis Preston, amerikan. Staatsmann, geb. 19. Febr. 1821 zu Lexington in Kentucky aus angesehener Familie, studierte im Princeton College die Rechte, ward Advokat, machte den Krieg gegen Mexiko als Freiwilliger mit, war 1852–56 Mitglied der Legislatur von Missouri, wurde 1856 in den Kongreß gewählt, wo er zu den entschiedensten Vorkämpfern der Emanzipationspartei gehörte, trat 1861 als General in die Nordstaatenarmee und kämpfte unter Grant und Sherman bis zum Schluß des Bürgerkriegs. Nach dem Krieg zerfiel er mit der republikanischen Partei, unterlag aber 1868 als demokratischer Vizepräsidentschaftskandidat. 1871–73 war er neben Schurz Senator für Missouri, ward dann Staatssuperintendent des Versicherungswesens in diesem Staat und starb 9. Juli 1875 in St. Louis.