Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Blackmore“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 998
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Blackmore. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 998. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Blackmore (Version vom 05.05.2021)

[998] Blackmore (spr. blä́ckmōr), Richard Doddridge, engl. Romandichter, geb. 9. Juni 1825 zu Longworth in Berkshire, erhielt seine Erziehung zu Benton, Tiverton und Oxford, widmete sich dann der Jurisprudenz und ward 1852 Advokat, hat aber als solcher nie praktiziert. Nachdem er sich als Poet in gebundener Rede versucht und eine Reihe epischer und lyrischer Dichtungen, die keine besondere Beachtung sanden, veröffentlicht, wandte er sich dem Roman zu und errang sich in kurzer Zeit einen allgemein anerkannten Namen. Seine Werke dieser Gattung sind: „Clara Vaughan“ (1864; deutsch von Treu, Herzb. 1878); „Cradock Nowell“ (1868); „Lorna Doone“ (1869; deutsch von Flach, Köln 1880) und „The maid of Sker“ (1872), von denen die beiden letzten als die vorzüglichsten gelten müssen. Beide sind in Form von Autobiographien gehalten und stellen sich durch die sorgfältig angelegte und durchgeführte Handlung, die scharfe Charakteristik und die Lebhaftigkeit des Dialogs, durch glänzende Schilderungen (z. B. die treffliche Beschreibung der Nilschlacht in „The maid of Sker“) und historische Treue den besten ältern historischen Romanen an die Seite. Neuern Datums sind: „Alice Lorraine“ (1875); „Cripps the Carrier“ (1876); „Erema“ (1877); „Mary Anerley“ (1880); „Christowell“ (1881) u. a. Auch lieferte B. eine gelungene englische Nachdichtung von Vergils „Georgica“ (1871).