Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Berzsényi“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 804
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Berzsényi. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 804. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Berzs%C3%A9nyi (Version vom 06.01.2023)

[804] Berzsényi (spr. berschēnji), Daniel, einer der vorzüglichsten ungar. Dichter, geb. 7. Mai 1776 zu Hétye im Eisenburger Komitat, besuchte die Schule zu Ödenburg, zeigte hier aber keine besondere Neigung zum Studium und ward daher zum Landwirt bestimmt. Seit 1802 zu Nikla lebend, erwarb er sich durch Privatstudium ein bedeutendes, namentlich philosophisches, Wissen und pflegte die Dichtkunst mit solchem Eifer und Erfolg, daß ihn 1830 die ungarische Akademie zu ihrem Mitglied ernannte. Er starb 24. Febr. 1836 in Nikla, wo ihm 1869 ein Denkmal errichtet wurde. B. gehört mit zu den Begründern der nationalen Lyrik der Ungarn. Seine ersten dichterischen Produktionen („Versei“, in 3 Büchern) erschienen 1813, von Helmeczy ohne des Dichters Vorwissen herausgegeben (2. vermehrte, von B. selbst besorgte Ausg. 1816), und wurden von der Nation mit enthusiastischem Beifall aufgenommen. Sie berührten zum Teil auch die politischen Verhältnisse des Landes in bedeutsamer Weise; namentlich fand die „Klageode über den Verfall Ungarns“ bei der malkontenten und zum nationalen Chauvinismus aufgestachelten Jugend lebhaften Widerhall. Neuere Ausgabe der Dichtungen Berzsényis besorgten Döbrentei (zuletzt Pest 1862) und Toldy (das. 1864, 2 Bde.).