Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Berme“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 767
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Berme. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 767. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Berme (Version vom 17.03.2023)

[767] Berme (franz. Berme, Lisière), der horizontal gehaltene Absatz (Fig. a-a) bei Böschungen oder Erdanschüttungen von größerer Höhe, welcher ein Hinabrutschen

Berme.

der Erde aufhalten und den Erddruck auf den Fuß der Böschung vermindern soll. Eine Böschung mit steilerm Hang und zwischengelegten Bermen ist widerstandsfähiger als eine Böschung mit fortlaufendem, entsprechend sanfterm Hang. Zahl und Breite der Bermen (letztere meist 0,6–1,25 m) richten sich nach der Höhe der Anschüttung und nach der Beschaffenheit des angeschütteten Bodens und des Untergrundes. Bei Befestigungen sowohl im Feldkrieg als beim Festungsbau läßt man eine B. zwischen äußerer Brustwehrböschung u. Eskarpe des Grabens, sie dient bei höhern Wällen dann auch zur Aufnahme von Hindernismitteln (Verhauen, Hecken, Palissaden etc.), damit nicht der Absatz dem Gegner das Ersteigen der Brustwehr erleichtert. Der hinter dem Hindernis dann bleibende freie Raum heißt Rondengang (vgl. Festung). – Im Deichbau ist B. der Weg zwischen Damm und Ufer.