Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Benzīnwagen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 113114
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Benzīnwagen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 113–114. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Benz%C4%ABnwagen (Version vom 18.04.2022)

[113]  Benzīnwagen, ein seit der Münchener Arbeitsmaschinenausstellung von 1888 bekannter, durch Benzin betriebener Wagen zur Personenbeförderung auf ungeschienten Straßen. Unterhalb des Sitzes eines dreiräderigen Kutschwagens nach Art der Dreiradvelocipede, dessen vorderes Rad als Lenkrad dient, ist ein kompendiös angeordneter Gasmotor untergebracht, welcher durch eine Gliederkette die hintern Wagenräder [114] in Drehung versetzt. Während der Fahrt erzeugt der Motor selbstthätig das zu seinem Betrieb erforderliche Gas aus Benzin oder Naphtha. Ein Gemisch dieses Gases mit Luft wird in einem Arbeitscylinder mittels elektrischer Funken entzündet. Die erreichbare Geschwindigkeit beträgt 16 km pro Stunde. Dabei ist der Wagen jederzeit betriebsfähig und leicht und sicher zum Stehen zu bringen. Zur Überwindung von Steigungen bis zu etwa 1 : 15 kann ein besonderer Bergsteigapparat eingeschaltet werden. 1 Lit. Benzin oder Naphtha im Preis von etwa 0,3 Mk. genügt, um zwei Personen ungefähr 16 km weit zu befördern. Ob dieser Wagen ein günstigeres Geschick haben wird als seine mit Dampf betriebenen Vorgänger (z. B. der Bolléesche Dampfwagen), ist abzuwarten.