Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Benoist“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 113
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Benoist. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 113. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Benoist (Version vom 18.04.2022)

[113]  Benoist (spr. bö̆nŏá), Eugène, Philolog, geb. 28. Nov. 1831 zu Nangis, besuchte das Lycée Charlemagne zu Paris, trat 1852 in die Normalschule, ward 1855 Lehrer am Lyceum zu Marseille, erhielt 1867 an Stelle Emile Burnoufs den Lehrstuhl der alten Litteratur an der litterarischen Fakultät zu Nancy, übernahm 1871 in Aix die Professur der modernen fremden Litteratur, wurde 1874 in Paris stellvertretender Professor für Patin, 1876 nach dessen Tod ordentlicher Professor für lateinische Poesie, 1884 auch Mitglied der Académie des Inscriptions und starb daselbst 22. Nov. 1887. Sein wissenschaftliches Verdienst liegt auf dem Gebiet der lateinischen Dichter, deren Verständnis er durch engen Anschluß an die deutsche Philologie in seinem Vaterland wesentlich förderte. Auch seine Schulausgaben bezeichnen gegenüber den veralteten Leistungen einen ganz entschiedenen Fortschritt und gaben Anstoß zu ähnlichen Bearbeitungen. Sein Hauptwerk ist die Ausgabe des Vergil (Par. 1867–1872, 3 Bde.; 2. Aufl. 1876–80); die Schulausgabe desselben Dichters erschien 1873. Zu Plautus lieferte er eine Ausgabe der „Cistellaria“ (Lyon 1863), des „Rudens“ (Par. 1864) und eine Schulausgabe der „Aulularia“ (das. 1874), zu Terenz eine Ausgabe der „Andria“ (das. 1865), zu Lukrez mit Lantoine eine Ausgabe des 5. Buches, von Catull eine Gesamtausgabe (mit französischer Übersetzung von Rostand, das. 1878, 2 Bde.; doch unvollständig). Auch beteiligte er sich an Riemanns Ausgaben von Livius, Buch 21–25 (Par. 1881–83), an J. Favres „Lexique latin-français“ (das. 1883) und gab selbst „Nouveau dictionnaire français-latin“ (das. 1885) unter Mitwirkung von Uri heraus.