Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Ballantyne“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 292
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Ballantyne. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 292. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ballantyne (Version vom 06.05.2021)

[292] Ballantyne (spr. bällentein), James R., schott. Orientalist, geb. 13. Dez. 1813 zu Kelso in der Grafschaft Roxburgh, war seit 1841 Direktor des Queen’s College zu Benares in Indien und seit 1856 Professor der Moralphilosophie daselbst. Seit 1861 wieder in England, wurde er zum Bibliothekar des East India-Office ernannt und starb 16. Febr. 1864. B. verstand es wie wenige, in das Wesen des indischen Geistes einzudringen, und wußte das Verständnis desselben auch seinen Landsleuten zu eröffnen. Er lieferte gründliche grammatische Hilfsbücher für den Unterricht im Sanskrit (2. Aufl., Lond. 1873), im Hindi (2. Aufl. 1868), im Hindustani (das. 1838 u. 1842), im Marathi (das. 1839); namentlich aber gab er die Sanskritgrammatik „Laghu Kaumudi“ (mit Übersetzung und Kommentar, 1849–52, 3 Bde.) und den ersten Teil des Mahâbhâshya, des berühmten Kommentars zu Paninis Grammatik (1856), heraus und lieferte wertvolle, leider meist unvollendete Ausgaben und Übersetzungen der Hauptwerke der philosophischen Schule der Inder. Für weitere Kreise bestimmt sind die Werke: „Synopsis of science in Sanskrit and English“ (Benares 1856) und „Christianity compared with Hindu philosophy“ (das. 1859), worin er die europäische Wissenschaft mit der indischen zu vermitteln strebte.