Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bab el Mandeb“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 201
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Bab el Mandeb. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 201. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bab_el_Mandeb (Version vom 14.04.2021)

[201] Bab el Mandeb („Thor der Thränen“), die schmale Meerenge zwischen Arabien und Afrika, welche aus dem Indischen Ozean in den Arabischen Meerbusen führt (vgl. Karte „Ägypten etc.“). Auf der arabischen Seite springt das Kap Dschebel Menheli vor, ein steiler, isolierter, keilförmiger Gipfel, 287 m hoch; auf afrikanischer Seite steigt Ras es Sean als 123 m hoher, fast senkrecht abfallender Berg empor, der durch eine schmale, 700 Schritt lange Zunge mit dem Festland verbunden ist. Die Straße wird durch die in der neuern Zeit von den Briten besetzte und befestigte Insel Perim in zwei Teile geteilt, deren südlicher 20 km, deren nördlicher aber nur 3 km Breite und dabei nur 12–15 Faden Wassertiefe zeigt. Die Durchfahrt durch die Straße ist, wie schon die Alten schildern, wegen der heftigen Strömung für kleine Fahrzeuge sehr gefährlich. Daher ist das an der arabischen Küste liegende Scheich Said für die Beherrschung der Meerenge von keiner Bedeutung, doch wurde dasselbe, um einer angeblichen französischen Okkupation vorzubeugen, Anfang 1885 von türkischen Truppen besetzt.