Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bīon“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 961
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Bīon. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 961. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:B%C4%ABon (Version vom 21.01.2023)

[961] Bīon, 1) griech. bukolischer Dichter aus Smyrna, lebte meist in Sizilien, wo er vergiftet worden sein soll, um 133 v. Chr. Außer einer Anzahl kleinerer, zum Teil fragmentarischer Gedichte besitzen wir von ihm ein größeres episches Gemälde, die „Adonisklage“ (hrsg. von Ahrens, Leipz. 1854). Er zeichnet sich mehr durch Feinheit des Ausdrucks und Zartheit des Gefühls als durch Einfachheit und Naturtreue aus. Seine Gedichte sind meist mit denen des Theokrit (s. d.) zusammen herausgegeben und übersetzt; mit Moschos gaben sie heraus G. Hermann (Leipz. 1849) und Ziegler (Tübing. 1868).

2) B. von Borysthenis in Skythien (daher Borysthenites genannt), Philosoph, blühte um 276 v. Chr., anfangs Cyniker, dann Kyrenaiker, Schüler des Theodoros, bekämpfte den polytheistischen Volksglauben und ward zu den Atheisten gezählt, obgleich nicht erwiesen ist, daß er alles Göttliche leugnete. Fragmente gesammelt in Mullachs „Fragmenta philos.“, Bd. 2 (Par. 1867). Vgl. Hoogvliet, De vita doctrina et scriptis Bionis (Leid. 1821).