Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Ave Marīa“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 179
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Ave Marīa. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 179. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ave_Mar%C4%ABa (Version vom 13.11.2024)

[179] Ave Marīa (Angelica salutatio, Engelsgruß, d. h. der Gruß des Engels Gabriel an Maria, nach Luk. 1, 28), beliebtes Gebet der Katholiken an die Jungfrau Maria, benannt nach den lateinischen Anfangsworten und deutsch also lautend: „Gegrüßt seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir : du bist gebenedeit unter den Weibern : und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus Christus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitt’ für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unsers Todes. Amen!“ Als dem Vaterunser gleichgestelltes Laiengebet kommt das A. mit dem erweiterten Mariendienst seit dem 11. Jahrh. vor und zwar in der Form des Engelsgrußes Luk. 1, 28, womit dann die Worte der Elisabeth Luk. 1, 42 verbunden wurden. Urban IV. fügte 1261 noch die Worte „Jesus Christus, Amen“ hinzu. Johann XXII. befahl 1326, das A. täglich dreimal, morgens, mittags und abends, zu beten und jedesmal das Zeichen dazu mit der Glocke zu geben (Ave Maria- oder Angelusläuten). Die Worte „Heilige Maria etc.“ kamen erst 1508 hinzu. Das Beten des A. geschieht nach den kleinen Kugeln des Rosenkranzes, welche deshalb auch schlechthin A. heißen. S. Rosenkranz.