Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Ausschlagwald“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 129
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Ausschlagwald. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 129. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ausschlagwald (Version vom 09.05.2021)

[129] Ausschlagwald, forstliche Betriebsart (s. Betriebsarten), schlagweise bewirtschafteter Wald mit flächenweiser Verteilung der Altersklassen (Schlagbetrieb) und mit Bestandserneuerung (Verjüngung) durch den Wiederausschlag des abgetriebenen Holzes. Unterarten sind: 1) Niederwald. Der Niederausschlag erfolgt am Stock, d. h. an dem nach dem Abtrieb dicht über der Erde stehen bleibenden Stumpf (Stockausschlagwald). Man unterscheidet: a) einfachen Niederwald. Niederwald ohne Fruchtbau. Niederwald in kurzem, bloß geringes Reisig (Holz unter 7 cm) lieferndem Umtrieb heißt Buschholzbetrieb. Dahin gehören namentlich die Weidenniederwaldungen (Weidenheger) in ein- bis fünfjährigem Umtrieb; b) Hackwaldbetrieb (Haubergbetrieb) etc. mit Brandfruchtbau (Hainen) nach dem Abtrieb. Vorzugsweise verbreitet in Westfalen (Siegen), am Rhein, am Neckar etc. (s. Hackwald). Die wichtigste Art der Niederwaldungen bilden die Eichenschälwaldungen. 2) Kopfholzbetrieb. Der Wiederausschlag erfolgt am obern Ende (Kopf) des Stammes. Kurzer Umtrieb und Gras- oder Weidenutzung. 3) Schneideholzbetrieb. Der Wiederausschlag erfolgt am Schaft. Kurzer Umtrieb. Gras- oder Weidenutzung.