Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Atonīe“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 22
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Atonīe. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 22. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aton%C4%ABe (Version vom 15.11.2021)

[22] Atonīe (griech.), Schlaffheit, in der Medizin Mangel an naturgemäßer Spannkraft (tonus) und Elastizität organischer Teile. Diese Schlaffheit oder dauernde Abspannung, welche mit Blutmangel und schlechter Ernährung verbunden ist, fällt am deutlichsten auf bei Wundheilung, bei Heilung von Knochenbrüchen, bei Entzündungsvorgängen etc. Zur A. neigt hauptsächlich das höhere Alter. Die Behandlung der atonischen Zustände richtet sich nach den dieselben veranlassenden Momenten. Im allgemeinen aber bezweckt dieselbe Kräftigung des Körpers, daher ist für gute Luft zu sorgen, es sind kräftige, zweckmäßige Nahrung, stärkende, teils zusammenziehende, teils reizende Arzneimittel, auch die galvanische Reizung angezeigt.