Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Atkyns“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 1018
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Atkyns. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 1018. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Atkyns (Version vom 04.11.2021)

[1018] Atkyns (spr. átt-), Sir Robert, engl. Rechtsgelehrter und Staatsmann, geb. 1621 aus einer der ältesten Familien in Gloucester, ward 1661 Recorder der Stadt Bristol, 1672 Richter am Court of Common Pleas, trat 1680 von diesem Posten zurück und nahm seine frühere Wirksamkeit zu Bristol wieder auf, zog sich aber 1682 auf seine Besitzungen in Gloucestershire zurück. Von dort aus suchte er vergebens 1683 durch Rechtsgutachten in dem berüchtigten Ryehouse-Prozeß zu gunsten Lord Russells zu wirken und veröffentlichte nach der Revolution von 1688 seine „Verteidigungsschrift für den unschuldig hingerichteten Lord Russell“, worin er der spätern Legislatur über Majestätsverbrechen den rechten Weg vorzeichnete. Im J. 1684 verteidigte A. mit Erfolg den als Verfasser einer aufrührerischen Schmähschrift angeklagten Sprecher des Unterhauses, Sir Will. Williams. Nach der Vertreibung Jakobs II. wurde er von König Wilhelm 1689 zum ersten Präsidenten des Schatzkammergerichts erhoben; das Oberhaus übertrug ihm in demselben Jahr das Amt des Sprechers. Im J. 1694 legte er seine Ämter nieder und lebte seitdem auf seiner Besitzung Sapperton-Hill in Gloucestershire, wo er 1709 starb. Seine „Parliamentary and political tracts“ (Lond. 1734) sind für die englische Reichs- und Verfassungsgeschichte wichtig. – Sein Sohn Sir Robert A., geb. 1646, Parlamentsmitglied für Cirencester und später für Gloucestershire, gest. 1711, schrieb eine sehr geschätzte und seltene Geschichte der Grafschaft Gloucester unter dem Titel: „Ancient and present state of Gloucestershire“ (Lond. 1712).