Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aspergillus“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 946
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Aspergillus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 946. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aspergillus (Version vom 15.09.2022)

[946] Aspergillus Mich. (Kolbenschimmel), Pilzgattung aus der Unterordnung der Pyrenomyceten, Schimmelarten mit an den Enden keulenförmig verdickten, fadenförmigen Fruchtträgern, welche die Sporen auf dem verdickten Ende als Akrosporen reihenweise in großer Zahl abschnüren. Da man aber von der häufigsten Art, A. glaucus Link (graugrüner Kolbenschimmel), noch eine vollkommnere Fruchtbildung in Form von Perithecien mit Sporenschläuchen, wie sie für die Gattung Eurotium charakteristisch sind, kennt, so kann A. nur als eine Fruktifikationsform von Eurotium (s. d.) betrachtet werden. A. glaucus wächst auf verschiedenen faulenden Stoffen, besonders häufig auf eingemachten Früchten; auch bildet er eine Art Haut im äußern Gehörgang und auf dem Trommelfell des menschlichen Ohrs und erzeugt dadurch Schwerhörigkeit. Häufig findet er sich, wie auch andre Arten, in den Atmungsorganen lebender Vögel.